Donnerstag, 29. Mai 2014

Der Klang des Herzens

29. Mai 2014

Wundervoller Film

Gestern Abend sah ich einen wundervollen Film im Fernsehen. Der Deutsche Titel war "Der Klang des Herzens" von Kirsten Sheridan. wie ich eben las, hat dieser Film schon Preise gewonnen. Das wunder mich nicht.  Wer es liebt, durch einen film berührt zu werden, wer gern dieses Gänsehaut Gefühl haben möchte, der sollte sich den Film anschauen. Ich war ja so hin und weg! In dem Film geht es um einen kleinen Jungen in einem Waisenhaus. Der Junge besitzt eine völlig außerordentliche Begabung zur Musik, was aber im Waisenhaus niemanden interessiert. Er hört Musik in allem, im wind, im Rauschen der Blätter, im Geraschel von Papier. Er ist fest überzeugt davon, dass seine Eltern noch leben und ihn wollen und dass die Musik sie eines Tagen zusammenführen wird. Eines Tages wird der Sog der Musik, die er überall wahrnimmt so stark, dass er das Waisenhaus verlässt und sich auf den Weg macht. Tatsächlich hat er Eltern, die noch leben, die beide Musiker sind und nichts von ihm wissen. Er ist das Ergebnis einer einzigen Liebesnacht zwischen einer hochbegabten Cellistin und einem Rockmusiker.

Nur eine Nacht

In einer Rückblende, die zeigt, wie sich die beiden kennenlernten und auch wieder auseinander gerissen werden, gibt es bereits den ersten musikalischen Höhepunkt, der mich so tief bewegt, hat. Man sieht zuerst die junge Frau bei einem klassischen Konzert vor einem edlen Publikum. Sie spielt ihr Cello, schnelle, schöne Töne. Dann sieht man den Jungen Mann bei seinem Rockkonzert, das "zufällig" gleichzeitig an einem anderen Ort stattfindet. Eine völlig andere Musik. Und auf einmal, während er so singt und die Band spielt, hört man die Cellotöne über der Musik und es passt ganz tollzusammen. Da weiß man als Zuschauer schon, dass die beiden füreinander bestimmt sind. Der Film hat viele solcher musikalischen Höhepunkte. Alleine das ist schon so cool! Die Liebenden werden getrennt und das trifft den Mann so, dass er die Musik aufgibt und ein "unglücklicher" Geschäftsmann wird. Auch die junge Frau kann die eine Nacht nicht vergessen, aber wirklich hart wird es für sie, als sie durch einen Unfall vermeintlich das Baby verliert, das in jener Nacht entstanden ist. Ihr Vater belügt sie diesbezüglich, weil er meint, das sei ihrer Karriere abträglich. Auch sie gibt die Musik auf. Der junge Rockmusiker sucht lange nach ihr, kann sie aber nicht finden. Sie lebt in einer völlig anderen Stadt in einem anderen Bundesstaat.

Er folgt dem Klang

Der Junge folgt der Musik, erlebt verschiedene Abenteuer und lehrt dabei ganz schnell, mal eben so Gitarre spielen. Er spielt das Instrument auf eine eigenwillige, selbst erfundene Weise, die aber ganz großartig ist. In einer Kirche hört er einen Gospelchor und versteckt sich dort. Ein kleines Mädchen aus dem Chor erklärt ihm das Prinzip der Noten und er beginnt sofort zu komponieren. Weil der Pastor jener Kirche sein Ausnahmetalent erkennt, bringt er den Jungen in eine berühmte Musikschule, wo er mit Hochgeschwindigkeit lernt und sein eigenes Musikstück schreibt. Immer noch ist der Junge überzeugt, das er vor vielen Menschen seine Musik spielen sollte, weil seine Eltern ihn dann hören werden. So kommt es auch, aber zuvor gibt es natürlich viele Schwierigkeiten und Gegenkräfte. Zunächst müssen beide Eltern wieder zu ihrer Musik zurückfinden. Dann beschließt die Musikschule, das Musikstück des Jungen mit einem richtigen Orchester bei einem Konzert im Park aufzuführen. Hier führen schließlich alle Fäden zusammen und es kommt genau so, wie der Junge es immer gefühlt hat.

Die Musik führt sie zusammen

Die Mutter hat inzwischen erfahren, dass ihr Sohn noch lebt und sich auf die Suche nach ihm gemacht. Der Vater, der von seinem Kind nichts weiß, ist immer noch auf der Suche nach ihr. An jenem Tag machen alle drei Musik. Der Vater tritt wieder mit der alten Rockband auf und sie hat eine Konzert. Und dann - nach vielen Verwicklungen - tritt der Junge als Dirigent seines eigenen Musikstückes auf. Der Vater hört das vom Auto aus und fühlt sich davon so angezogen, das er das Auto verlässt und in den Park läuft, wie das Konzert stattfindet. Die Mutter, schon auf dem Weg nach Hause, hört die Musik und fühlt sich ebenfalls davon so angezogen und bezaubert, dass sie umkehrt und sich durch die Reihen der Zuhörer bis ganz nach vorne durchdrängt. Und auf einmal stehen die beiden nebeneinander. Er bemerkt es zuerst und ergreift ihre Hand. Der Junge steht mit dem Rücken zu ihnen und dirigiert seine Musik, volle Freude. Und als die Töne verklingen, da fühlt er es und dreht sich einfach um.
Das ist so wundervoll!!!!!!!!!
Kinderfilm hin oder her. Dieser Film erbaut die Seele.

Heute Vatertag

Heute habe ich nicht so viel Zeit zum Schreiben. Heute ist ja Vatertag und ich besuche meinen Vater in Jeggeleben. Papa ist schon sehr gebrechlich und kann kaum noch laufen, verweigert aber seinen Rollstuhl. Würde ich nicht tun. Ich hab schon zu ihm gesagt, wenn er mal nicht mehr ist, will ich den Rollstuhl erben. Ab und zu mal könnte ich auch schon einen Rollstuhl brauchen. ich kann noch laufen und mache das auch fleißig, aber wegen meines Rückens sind keinerlei Spaziergänge mehr drin. Wenn wir als gruppe irgendwo hinfahren, bin ich immer die Spaßbremse. Damals, als wir zusammen den Jodelkursus gemacht haben, hat die Gruppe beschlossen, an darauffolgenden Tag noch mal auf einen Turm zu steigen, der auf einer Anhöhe lag. Wir wollten von da oben jodeln. Es war für mich so schwer, auf diesen verdammten Berg raufzukommen. Ich hab ihnen gesagt, sie sollen einfach weitergehen, nicht mit mir extra langsam schleichen. Ich fühle mich dann schlecht, weil ich weiß, dass ich alle aufhalte. Außerdem kann ich viel besser den Rhythmus halten, wenn ich mich alleine noch oben robbe. Aber die anderen fühlten sich wohl komisch dabei, mich so ganz allein zu lassen. Deshalb warteten sie dauernd auf mich. Okay, auf einen Berg wäre ich mit dem Rollstuhl auch nicht gekommen, aber zum Beispiel wenn wir mal eine Messe zusammen besuchen wollen der eine Demo, da könnte es hilfreich sein. Bei einer Messe schaffe ich nur die erste Halle, dann geht nichts mehr, aber zum Beispiel die Messe "Du und deine Welt" in Hamburg ist in 20 Messehallen oder so. Aber wahrscheinlich müsste mich dann sehr bald jemand schieben, weil ich ja auch nicht daran gewöhnt bin meine Arme so lange und so intensiv zu benutzen.

Hier noch ein paar Bilder
Das ist der Aufenthaltsraum, den ich gestern fotografiert habe.
 

Das ist mein Willy im Fenster des Aufenthaltsraumes
 
Das ist die Ecke, die wegen der Linde draußen zu dunkel geworden ist, obwohl das grüne Lindenlaub auch irgendwie toll ist. Ich hab jetzt vorübergehend den Esstisch dort hingeschoben und meine Sitzecke ist hinter der Balkenwand.
 
 
Hier ist mal die Linde
 
 
Sie ist so riesig. Da kriegt man nicht alles drauf. Vermutlich ist sie schon 200 Jahre alt, so wie das Haus. So, nun muss ich aber los.
 









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