Freitag, 23. Mai 2014

Der Milan und die Elstern

So, jetzt schreibe ich hier auf meinem neuen Blog bei Google. Heike meinte, das sei einfacher. Hm, nun ja, immerhin konnte ich hier die Schrift vergrößern. Das konnte ich bei WorldPress.com  nicht. Vielleicht hab ich aber auch nur einfach nicht rausgekriegt, wie das geht.
Heute morgen sahen Silvia und ich etwas Besonderes. Silvia war zum Kaffee trinken bei mir. wir saßen so gegen 9 Uhr auf meiner Terrasse und schauten in den Garten. Da kam auf einmal ein riesiger Milan vom Himmel und landete kurz auf dem Rasen, keine 3 Meter von uns entfernt. Er wurde verfolgt von Elmar und Elsbeth, den beiden Elstern, die in meinem Garten wohnen. Scheuchten ihn auch sofort wieder in die Lüfte, wo der zügig ihr Jagdgebiet verließ. Ich wusste, dass Krähentiere (Elstern sind auch Krähen) so etwas machen. Sie verscheuchen große Raubvögel, wenn diese sich in ihr Jagdgebiet wagen. Ich hab das auch schon öfter gesehen, aber noch nie so nahe. Der Milan ist wirklich für einen Moment direkt vor uns gelandet.


Danach waren die Elstern außer Rand und Band. Elstern sind nämlich eigentlich scheue Vögel. Sie fliegen immer schon weg, wenn ich mich nur mal ganz kurz bewege, anders als die ganzen kleinen Vögel, die sich immer mehr und mehr trauen und sogar schon auf der Lehne meines Stuhls gelandet sind. Aber nach diesem Kampf war Elmar so aufgeregt und stolz auf sich, dass er mehrere runden auf dem Rasen drehte, ganz hoch aufgerichtet und seine ganze Körpersprache sah so aus, als wolle er herausfordernd sagen: "Wenn du mehr willst, komm nur, ich mach dich jederzeit wieder fertig." Etwa 10 Minuten später war Elmar immer noch nicht wieder runter von diesem Trip. Ich beobachtete, wie er meinem Kater Willy im Garten nachlief. Er hüpfte von hinten immer näher und näher an Willy heran, der ganz entspannt durch den Garten trottete und wollte ihm in den Po hacken. Willy nahm das allerdings überhaupt nicht ernst. Als ihm auffiel, dass er verfolgt wurde, drehte er sich irritiert kurz um. Es sah fast so aus, als würde er den Kopf schütteln über Elmars Anflug von Größenwahn. Für Willy ist eines ganz klar: Vögel gehören zu den Beutetieren einer Katze. Als hat sich Elmar vor ihm zu fürchten und nicht andersrum.

Arbeit

Eben hatte ich eine Sitzung auf Edudip. die war ziemlich gut und gleich um 14 Uhr kommt noch eine Klientin ins Haus. Eine ältere Dame mit Makuladegeneration. Das ist eine Augenkrankheit, die zum Erblinden führt. Ich soll sie besprechen. Tatsächlich habe ich damit schon einmal Erfolg gehabt. Vor Jahren war hier eine andere ältere Dame mit demselben Problem. Nach der dritten Sitzung konnte sie schon wieder mit ihrem eigenen Auto herfahren. ich hoffe, wir schaffen das wieder. Jeder Fall ist individuell. Mal sehen, wie es diesmal ist. Ich bin Schamanin und Besprecherin, aber es gibt leider keine Erfolgsgarantie.

Heute morgen, während der Edudip Sitzung, bin ich zuerst zweimal aus der Online Verbindung rausgeflogen und dann konnte ich sie gar nicht mehr herstellen. die Klientin meinte, das sei typisch für sie. Sobald es ans Eingemachte geht, treten Gegenkräfte auf den Plan. Das Phänomen ist mir allerdings auch bekannt. Manchmal, wenn etwas wirklich Gutes geschehen will, scheinen sich die Widerstände aufzutürmen. Dann hat das Auto einen Platten, die Bahn geht kaputt, der Geldautomat funktioniert nicht, so als wäre jemand höheren Ortes dagegen. Dann ist es wichtig, nicht aufzugeben, sondern sich gegen die Widerstände durchzusetzen, so wie der kleine Elmar gegen den großen Milan.

Ein Seminar voller Pech
Das erinnert mich an ein Seminar, dass ich früher einmal hatte. Hier war die Situation allerdings etwas anders. Das Seminar hatte den ganzen Tag über Pech. Es fing schon damit an, dass die Frau, die mir als Assistentin helfen sollte, sich morgens krank meldete. Bei jenem Seminar war das schon eine mittlere Katastrophe, weil es auf einem Konzept basierte, bei dem die Assistentin immer schon eine Sache vorbereitete, während ich die andere ausführte. Nun hatte ich also keine Helferin mehr und musste Vorbereitung und Durchführung nacheinander und nicht zeitgleich machen. schon mal schlecht für das Seminar. Und dann ging es die ganze Zeit so weiter. Alles Mögliche ging schief. Da war zum Beispiel eine Übung, in der ich alle Teilnehmer einzeln besprechen und segnen sollte, während eigentlich die Assistentin mit den jeweils anderen Übungen macht. Nun mussten also alle immer warten. Für die Räucherung auf dem Altar nahm ich mir eine Schale, von der ich annahm, die Besitzerin des Seminarhauses habe sie eigens dafür hingestellt. Das war lange bevor ich ein eigenes Seminarhaus hier in Altensalzwedel hatte, Mit der Besitzerin war alles sorgfältig abgesprochen worden. Sie hatte mir versichert, es würde in der Küche eine Räucherschale stehen. Dann hatte sie das aber doch vergessen. ich nahm die Schale, die ich dort stehen sah, legte die Räucherkohle hinein und stellte sie auf den Altar.

Mit nem Knall gesegnet
Ein Teilnehmer nach dem anderen setzte sich vor den Altar und wurde besprochen. Und bei einem Mann, da zersprang die Schale auf einmal mit einem so lauten Knall, dass es wie ein Schuss klang.
wir erschreckten uns natürlich fürchterlich, aber mir kam auch ein verdacht in jenem Moment. Später dann fuhr das ganze Seminar in eine Restaurant zum Mittagessen. Das war schon mal gar nicht so einfach, weil das Auto der Assistentin fehlte. Mit Müh und Not konnten wir uns alle ganz unzulässig in die zwei vorhandenen Autos quetschen. als wir im Restaurant ankamen, sagte der eine der beiden Autobesitzer, er würde nur ganz kurz etwas holen fahren. Und dann fuhr er los und kehrte nicht zurück. Und wir saßen in dem Restaurant in der Pampa fest. Zuerst warteten wir natürlich eine Weile, weil wir ja dachten, der Teilnehmer kommt wieder.

Noch mal Pech
Schließlich versuchten wir ihn anzurufen, aber damals hatte noch längst nicht jeder ein Handy. Wir erreichten ihn nicht. Ich begann dann mit dem Telefon des Wirtes herumzutelefonieren, um jemanden zu finden, der uns abholt. Das gelang auch schließlich mit sehr viel Mühe. Eine Freundin kam mit ihrem Auto. wir quetschten uns wieder alle in die zwei Autos hinein und wollten gerade losfahren, als jemand sagte: "Aber das Auto da vorne hat ja einen Platten." Da hatte das Auto der Freundin einen Platten!!!!
Der Wirt war so liebenswürdig, den Reifen zu wechseln (erlebt man auch nicht alle Tage, nicht wahr?) und wir fuhren dann mit richtig viel Verspätung zum Seminarhaus zurück.

Nun aber mal Klartext
Und da hatte ich die Nase endgültig voll. Ich sprach zu den Seminarteilnehmern und sagte ihnen dies:
Unser Seminar ist vom Pech verfolgt. Das ist nicht normal und ich bin mir auch ganz sicher, dass das nicht von mir ausgeht. Ich bin immer eher ein Glückskind als ein Pechvogel. Jemand von euch muss das auslösen. Habt ihr eine Idee, wer das sein könnte?
Da meldete sich tatsächlich ein Seminarteilnehmer und meinte, das käme wohl von ihm. Er sei daran gewöhnt, dass in seinem Leben immer alles schief ging. Mein Bruder mit dem für ihn typischen Humor sagte später dazu: "also das ist ja gediegen. Du gibt ein miserables Seminar und findest auch noch einen Teilnehmer der sich dafür schuldig bekennt": 
Tja, so kann man das wohl auch sehen.
Ich habe dann ein Umwandlungsritual für den Teilnehmer gemacht. Das sollte bewirken, dass all sein Pech sich von nun an in Glück oder Segen verwandelt. Ob es funktioniert hat, weiß ich nicht. Normalerweise bin ich speziell in diesem Ritual immer sehr gut, aber dieser Teilnehmer schien mir ein wenig halbherzig dabei zu sein, so als ob er schon so resigniert hatte, dass er an einen Erfolg gar nicht mehr glauben konnte. Ich habe nie wieder etwas von ihm gehört, würde es ihm aber ganz doll wünschen, dass auch mal ein paar ganz tolle Dinge für ihn geschehen. Natürlich muss man das auch wollen.
 












































































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